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So interessant können Übersetzungslösungen sein

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Warum Like-Blog? Nun, zum einen ist dieser Blog ein Blog, den Sie mögen (und regelmäßig lesen) sollten – zumindest dann, wenn Sie sich für Übersetzungen interessieren. Zum anderen ist das hier behandelte Thema eines, in dem die sinnstiftende Ähnlichkeit zwischen einem Text und seiner Übersetzung im Sprachenpaar Englisch-Deutsch eine zentrale Rolle spielt. Auf dieser Seite diskutiere ich einige interessante Übersetzungslösungen, die mir im Laufe meiner Tätigkeit als Übersetzer und Übersetzungswissenschaftler über den Weg gelaufen sind.

Eine Übersetzungslösung ist immer nur so gut wie die sie stützenden Argumente. Wer also positive oder negative Übersetzungskritik übt, muss diese auch begründen. Wie gut eine Übersetzungslösung ist, erweist sich erst in Relation zu anderen möglichen Übersetzungslösungen in einer gegebenen Übersetzungssituation. Daher sollte ein Übersetzungskritiker oder eine Übersetzungskritikerin nicht nur sagen, warum eine Übersetzungslösung schlecht ist, sondern auch aufzeigen, wie eine bessere Lösung aussehen könnte. Diese Grundsätze der Übersetzungskritik werde ich versuchen zu beherzigen. Das bedeutet auch: Wenn Sie Fragen zu meiner Argumentation haben oder anderer Meinung sind, lassen Sie es mich gerne wissen unter 04171 6086525 oder per E-Mail an bittner@businessenglish-hamburg.de. Doch nun genug der einleitenden Worte. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Kontext (Mai 2025)

Sally Williams schreibt in „Green Gold“ (telegraph.co.uk, 27. Oktober 2007): „According to Oxfam America, one mine in Papua New Guinea generates 200,000 tons of cyanide-laced waste rock per day.“

Die deutsche Version hatte folgende Entsprechung: „Laut Oxfam America wirft eine Mine in Papua-Neuguinea pro Tag 200.000 Tonnen an Cyanid-verseuchten Gesteinsüberresten ab.“

In dieser Übersetzung ist das Verb „abwerfen“ unpassend, weil es nicht in den Kontext passt. Nicht dass „abwerfen“ nicht als Übersetzung für „generate“ dienen könnte: „to generate profits“ lässt sich ohne Weiteres im Deutschen mit „Gewinne abwerfen“ wiedergeben. Der entscheidende kontextuale Unterschied zwischen „generate“ und „abwerfen“ (in seiner figurativen Bedeutung) besteht darin, dass der englische Begriff gleichermaßen in positiven und negativen Zusammenhängen verwendet werden kann, während das deutsche Verb einen positiven Kontext benötigt.

Ich würde übersetzen: Laut Oxfam America produziert eine Mine in Papua-Neuguinea pro Tag 200.000 Tonnen an Cyanid-verseuchten Gesteinsüberresten.